Am 9.11.24 haben wir früh morgens unsere „sieben Sachen“ gepackt und sind samt unseren beiden Kindern, unserer Brotzeit und natürlich unserem Harri – einem jungen Wüstenbussard – zur Landesverbandsbeize aufgebrochen, damit wir pünktlich um 8 Uhr am Treffpunkt sein konnten.
Dort versammelten sich einige Falkner mit ihren Vögeln zum Beizvogelappell. Vertreten waren zwei Steinadler, zwei afrikanische Habichtsadler, vier Wanderfalken, ein Habicht und acht Wüstenbussarde. Nach der Gruppenaufteilung ging es um 9 Uhr in die verschiedenen Reviere. Wir waren mit Jens-Uwe und seiner Lexi, einem Harris-Weib, bei Manu eingeteilt, und so ging es für uns in ein bereits bekanntes Gebiet auf Flugwild.
Manu quetschte sich zu uns ins ohnehin schon sehr volle Auto, sodass wir nur mit zwei Pkw unterwegs sein konnten. Es dauerte etwa fünf Minuten bis sich für unseren Harris-Terzel eine gute Chance bot, doch die Krähen standen sehr früh auf. In Jagdstimmung und noch im Flug erspähte unser Terzel dann an einem kleinen, sehr nahe gelegenen Gewässer Stockenten und entschied für sich, dass diese wohl auch eine gute Beute darstellen würden. Zu unserem Erstaunen griff er tatsächlich eine an, die allerdings suchte ihr Heil sofort im Wasser und unser Terzel platschte in den Teich. Jakob sprang seinerseits ins kühle Nass, dem Bussard hinterher, und fischte ihn aus dem Wasser – wahrer Heldenmut. So hatten wir nun einen komplett durchnässten Vogel und auch in Jakobs Stiefeln stand das Wasser. Also ging es erstmal zurück und unser Harri wurde trocken geföhnt. Jakob hatte noch die ultimativen Jagdschuhe (Crocs) im Auto, und so reichte es, dass er von Manu trockene Socken bekam.
Jens-Uwe hatte den Wunsch, seiner Lexi eine Gänsechance zu ermöglichen, und so boten sich für uns auf dem Weg zu eventuellen Gänseplätzen noch weitere Chancen auf Krähen. Gegen 11 Uhr hatten wir dann die erste Krähe auf der Strecke. Neben einem Acker konnten wir schließlich zwei Gänse auf einer abgelegenen Wiese antreffen und Jens-Uwe flog seine Lexi. Allerdings starteten die Gänse relativ früh, sodass sein Weib abdrehte und sich in einem Baum niederließ. Als Lexi wieder sicher im Auto verstaut war, beschlossen wir Mittag zu machen. Danach ging es gestärkt weiter. Harri konnte eine weitere, jedoch sehr wehrhafte Krähe erfolgreich binden, und somit beschlossen wir, dass er sich nach einem solch turbulenten Tag den vollen Kropf verdient hatte. Da wir keine Gänse mehr vorfanden, wollte Jens-Uwe nun mit seinem Weib auch eine Krähe versuchen. Doch nach ein paar Fehlflügen beschloss er, es nicht weiter zu probieren, und wir beendeten die Beizjagd für unsere Gruppe.
Nachdem wir feststellten, dass wir uns in der Nähe eines Adlerreviers befanden, riefen wir kurz bei Martin an und durften uns kurzerhand der Gruppe anschließen. Belohnt wurden wir mit zwei schönen Flügen von Irene, dem Steinadlerweib von Alex.
Am Abend wurde in geselliger Runde die Strecke von elf Krähen verblasen. Das absolute Highlight für unsere Tochter war die Gelegenheit, einen Habichtsadler auf die Faust nehmen zu dürfen. Ich möchte behaupten, dass es ein rundum schöner Tag war.
Das Wichtigste: Alle Vögel und Falkner kamen gesund zurück, und so konnte der Abend in der Wirtschaft einen schönen Ausklang finden. Danke, Martin, für die tolle Organisation und wir freuen uns auf die nächste Landesverbandsbeize.
Falknersheil!
Magdalena Off